Kosten für einen Treppenlift beim Neukauf
Die Kosten für einen neuen Treppenlift beginnen bei etwa 3.500 Euro. Je nach Modell können sie jedoch deutlich höher ausfallen. Entscheidend für Treppenlift-Preise sind vor allem das gewählte Modell, die Einbausituation und die gewünschte Ausstattung.
Damit Sie sich besser orientieren können, haben wir in der folgenden Tabelle eine Übersicht über die durchschnittlichen Preisspannen für verschiedene Treppenlift-Typen erstellt.
Beachten Sie dabei: Es handelt sich um Richtwerte.
Meistens werden Treppenlift-Kosten mit Einbau angegeben. Trotzdem lohnt es sich, hier ganz genau beim Anbieter nachzuhaken.
Damit Sie besser einschätzen können, worauf es preislich ankommt, zeigen wir Ihnen die wichtigsten Einflussfaktoren.
Diese Faktoren bestimmen die Treppenlift-Kosten
Die Kosten eines Treppenlifts lassen sich nicht pauschal beziffern. Diese acht Faktoren spielen bei der Preisgestaltung eine besonders große Rolle:
- Treppenform: Je gewundener, verwinkelter oder steiler eine Treppe ist, desto teurer ist der Einbau. Eine gerade Treppe ist demnach die günstigste Voraussetzung.
- Treppenmaße: Ist nur wenig Platz zum Ein- und Ausstieg in den Lift vorhanden, ist Ihre Treppe schmal und eng, kommen meist nur Sonderlösungen infrage.
- Etagenzahl: Je mehr Etagen der Lift überwinden soll, desto länger wird auch die Schiene, auf der der Treppenlift fährt. Das wirkt sich wiederum auf Material- und Einbaukosten aus. Pauschal lässt sich sagen: Die Kosten für einen Treppenlift für eine Etage liegen höher als die für einen Treppenlift über 2 oder 3 Etagen.
- Bausubstanz: Vor dem Einbau prüft das Treppenlift-Unternehmen, ob Wand oder Treppe die nötige Tragfähigkeit besitzen und ob eine Verstärkung nötig ist. Erfahrungsgemäß ist das aber eher selten nötig.
- Treppenlift-Typ: Ein Sitzlift ist oft die günstigste Variante. Hub- oder Plattformlifte für Rollstuhlfahrer sind meist teurer, da sie robuster konstruiert sind. Am kostenintensivsten sind Homelifte und Außenaufzüge.
- Zusätzliche Ausstattung: Wünschen Sie Extras wie Fernbedienung, klappbare Sitzflächen oder edle Materialien? Auch bestimmte Sicherheitsfunktionen wie automatische Notstopp-Systeme sind möglich.
- Verarbeitungsqualität: Wie bei allen technischen Geräten gibt es auch bei Treppenliften Unterschiede in der Verarbeitung. Hochwertige Produkte sind langlebiger.
- Anbieter: Die Preise variieren stark je nach Hersteller, Vertriebspartner und Serviceangebot. Holen Sie am besten mehrere Angebote ein und vergleichen Sie auch Leistungen wie Garantie oder Wartung.
Zuschüsse wie der von der Pflegekasse können die Treppenlift-Preise erheblich senken – was möglich ist und wie Sie diese beantragen, lesen Sie im Kapitel Kostenübernahme für den Treppenlift: Pflegekassenzuschuss.
Wartungskosten und weitere laufende Kosten für einen Treppenlift
Um Ausfälle zu vermeiden, sollten Sie den Treppenlift etwa einmal im Jahr warten lassen. Bei der Wartung überprüft ein Fachmann die Anlage auf Verschmutzungen oder Schäden. Das ist bei einigen Treppenlift-Arten sogar vorgeschrieben.
Die Wartungskosten sollten Sie also mit einplanen – und am besten gleich beim Kauf einen Instandhaltungsvertrag mit Ihrem Treppenlift-Anbieter abschließen. Je nach Lift-Typ kann die jährliche Wartung mehrere hundert Euro kosten, in Einzelfällen auch mehr – etwa bei Außenaufzügen.
Zusätzlich zu den Wartungskosten kommen weitere laufende Ausgaben auf Sie zu:
- Stromkosten: Alle Treppenliftarten werden mit Strom betrieben. Sie sollten daher mit Stromkosten rechnen. Die Höhe hängt von Ihrem Stromtarif und der Liftart ab, aber auch davon, wie häufig Sie den Lift nutzen.
- Reinigung: Je nachdem, für welche Art Treppenlift Sie sich entscheiden, müssen Sie die Reinigung in professionelle Hände geben, beispielsweise bei Plattform- oder Außenliften. Bei anderen Liftarten ist die Reinigung optional. Für die professionelle Reinigung können jährlich rund 500 Euro anfallen.
Der Preis für den Lift selbst, für den Einbau, die Wartung, Reinigung und eventuelle Zusatzarbeiten: Sind im Kostenvoranschlag alle Kosten aufgeführt? Fragen Sie gezielt nach, ob auch die laufenden Kosten mit aufgelistet sind – oder ob diese separat berechnet werden.
Kostenübernahme für den Treppenlift: Pflegekassenzuschuss
Ein Treppenlift verhilft Pflegebedürftigen zu mehr Mobilität und erleichtert somit die häusliche Pflege. Er kann deshalb als Maßnahme zur Verbesserung des Wohnumfelds gelten.
Eine solche Wohnraumanpassung bezuschusst die Pflegeversicherung mit bis zu 4.180 Euro. Dafür gelten folgende Voraussetzungen: (1)
- Der Antragsteller hat einen anerkannten Pflegegrad (ab Pflegegrad 1).
- Der Einbau des Treppenlifts muss die häusliche Pflege unterstützen.
Für den Zuschuss müssen Sie zunächst einen formlosen Antrag bei der Pflegekasse stellen.
Antrag zur Kostenübernahme stellen – so geht’s
Kein Zuschuss ohne Antrag: Den Antrag auf Zuschuss zur Verbesserung des häuslichen Wohnumfelds stellen Sie direkt formlos bei Ihrer Pflegekasse – im besten Fall vor dem Kauf des Treppenlifts.
Dem Antrag sollten Sie folgende Anlagen beifügen:
- Kostenvoranschlag für den Einbau des Treppenlifts
- Ein Schreiben, indem Sie erläutern, inwiefern der Treppenlift zur Verbesserung Ihres Wohnumfeldes beiträgt und weshalb Sie ihn benötigen
Mehr dazu, wie Sie den Antrag stellen und wie Sie bei einem abgelehnten Antrag in den Widerspruch gehen können, erfahren Sie in unserem Ratgeber Wohnumfeldverbessernde Maßnahmen.
Kostenübernahme für den Treppenlift: Weitere Fördermöglichkeiten
Neben der Pflegekasse gibt es noch andere Leistungsträger, die gegebenenfalls die Anschaffung eines Treppenlifts fördern können.
pflege.de hat Ihnen eine Übersicht zusammengestellt:
- Unfallversicherung: Sie kann die Kosten für den Einbau eines Treppenlifts nach einem Arbeitsunfall, der Mobilitätseinschränkungen zur Folge hat, übernehmen. Auch private Unfallversicherungen können Kosten für Treppenlifte übernehmen, das hängt allerdings vom jeweiligen Vertrag ab. (2)
- Berufsgenossenschaft: Sie springt zum Beispiel bei einer Gehbeeinträchtigung durch einen Arbeitsunfall ein.
- Haftpflichtversicherung: Liegt Fremdverschulden für die Mobilitätseinschränkung vor, zahlt unter Umständen die Haftpflichtversicherung des Unfallverursachers.
- Förderbanken der Bundesländer: Manche Bundesländer fördern den Einbau eines Treppenlifts mit regionalen Zuschüssen oder Krediten. Informieren Sie sich bei der Förderbank Ihres Bundeslandes. (3)
- Sozialamt oder Bundesagentur für Arbeit: Bei Bedürftigkeit springt manchmal auch das Sozialamt oder die Bundesagentur für Arbeit für die Treppenlift-Kosten ein – allerdings nur, wenn Sie zuvor alle anderen Fördermöglichkeiten ausgeschöpft haben.
- KfW Förderbank: Die Kreditanstalt für Wiederaufbau, kurz KfW, unterstützt als Förderbank den Einbau eines Treppenlifts und den Abbau von Barrieren mit einem zinsgünstigen Kredit. (4)
Treppenlift-Kosten und Zuschüsse: Beratungsmöglichkeiten
Preise, Zuschüsse, Anträge – rund um die Anschaffung eines Treppenlifts stellen sich viele Fragen. Antworten und Beratungsmöglichkeiten finden Sie bei verschiedenen Stellen:
- Pflegestützpunkte: Diese informieren Sie unabhängig und kostenlos – etwa dazu, wie sich Ihr Zuhause barrierefrei gestalten lässt, welche Zuschüsse infrage kommen und welche weiteren Unterstützungsangebote es gibt.
- Pflegeberatung nach §7a: Pflegeberater helfen Ihnen bei allen Fragen rund um den Pflegegrad, wohnumfeldverbessernde Maßnahmen und die Antragstellung für Zuschüsse.
- Pflegekasse: Natürlich können Sie auch bei der Pflegekasse mehr über die Voraussetzungen und Möglichkeiten von Zuschüssen erfahren.
- Sozialverbände (beispielsweise VdK, SoVD): Auch diese Organisationen bieten Beratung bei Zuschüssen und Antragstellung.
- Treppenlift-Anbieter: Fachfirmen beraten Sie zur passenden Liftart für Ihre Wohnsituation und erstellen individuelle Angebote. Viele Anbieter können Ihnen auch über mögliche Fördermöglichkeiten Auskunft geben und Sie bei der Antragstellung unterstützen.
Kosten für einen Treppenlift zur Miete
Nicht immer muss es ein gekaufter Treppenlift sein. Sie haben auch die Möglichkeit, sich einen Treppenlift zu mieten. Aber lohnt sich das?
Wenn Sie absehen können, dass Sie den Treppenlift nur für einen begrenzten Zeitraum benötigen, dann kann es sich lohnen, ihn zu mieten, statt zu kaufen. Je nach Anbieter können Sie einen Treppenlift für 12, 24 oder 36 Monate mieten.
Allerdings ist das nicht bei allen Lift-Typen technisch möglich. Und wenn doch, teilweise auch deutlich teurer. Denn egal, ob Neukauf oder Miete: Der Anbieter muss die Schienen meist maßanfertigen und kann diese dann nicht wiederverwenden.
Grundsätzlich gilt zudem: Je länger Sie einen Treppenlift nutzen, desto unrentabler wird das Mietmodell.
Treppenlift mieten: Kosten im Überblick
Auch wenn Sie einen Treppenlift nur mieten, kommen nicht nur die monatlichen Mietkosen auf Sie zu:
Beispielrechnung:
Sie möchten einen Sitzlift für voraussichtlich eineinhalb Jahre mieten, weil nach einer Operation Ihre Mobilität vorübergehend eingeschränkt ist. Sie haben eine Treppe mit geradem Verlauf und möchten nur ein Stockwerk mit dem Treppenlift überwinden. Dann belaufen sich Ihre Kosten auf etwa:
- 3.500 Euro (Anzahlung) plus 18 mal 150 Euro (monatliche Raten für 1,5 Jahre) = 6.200 Euro
- minus 4.180 Euro (maximaler Zuschuss der Pflegekasse für wohnumfeldverbessernde Maßnahmen) = 2.020 Euro
Mit Zuschuss der Pflegekasse ist diese Variante wahrscheinlich etwas günstiger als der Neukauf eines Sitzlifts.
Treppenlift Mieten: Vorteile und Nachteile
pflege.de hat Ihnen die Vor- und Nachteile einer Miete eines Treppenlifts übersichtlich zusammengestellt.
Kosten für einen gebrauchten Treppenlift
Eine Alternative zum Neukauf oder Mieten eines Treppenlifts ist der Kauf eines gebrauchten Modells. Bis zu 50 Prozent mögliche Kostenersparnis gegenüber dem Neupreis geben einige Hersteller von Treppenliften für ihre gebrauchten und generalüberholten Produkte an.
Ein gebrauchter Treppenlift bedeutet in der Regel, dass Sie lediglich die Sitzeinheit gebraucht kaufen. Denn das Fahrbahn- beziehungsweise Schienensystem muss immer individuell angepasst werden. Nur bei geraden unkomplizierten Treppen bieten Unternehmen im Einzelfall auch eine gebrauchte Fahrbahn an.
Mehr dazu, wann sich der Kauf eines gebrauchten Treppenlifts für Sie lohnt und was Sie beim Kauf beachten sollten, erfahren Sie in unserem Ratgeber Treppenlift gebraucht kaufen und verkaufen.
Kosten für den Treppenlift von der Steuer absetzen
Sie können die Kosten für den Einbau eines Treppenlifts
- als Handwerkerkosten oder
- als außergewöhnliche Belastung von der Steuer absetzen.
Damit Sie die Kosten geltend machen können, müssen verschiedene Voraussetzungen erfüllt sein. Welche genau, erfahren Sie in unserem Ratgeber Pflegekosten von der Steuer absetzen: Außergewöhnliche Belastungen & mehr.
Häufig gestellte Fragen
Was kostet ein Treppenlift?
Am günstigsten sind Sitzlifte für gerade Treppen (ab ca. 3.500 Euro). Für kurvige Verläufe, Plattformlifte oder Homelifte steigen die Kosten – Außenlifte können beispielsweise 150.000 Euro oder mehr kosten.
Was kostet ein Treppenlift für 1 Etage?
Ein Sitzlift für eine gerade Treppe über eine Etage ist die günstigste Variante. Die Kosten liegen durchschnittlich zwischen 3.500 und 8.000 Euro. Bei gekurvten Treppen oder Sonderlösungen steigen die Kosten schnell auf über 10.000 Euro. Achtung: Die tatsächlichen Kosten hängen von baulichen Gegebenheiten, Modell und gewünschter Ausstattung ab.
Was kostet ein Treppenlift für 2 oder 3 Etagen?
Die Kosten lassen sich nicht pauschal beziffern und hängen von vielen verschiedenen Faktoren ab, wie dem Treppenlift-Modell oder den baulichen Gegebenheiten. Grundsätzlich kann man aber sagen: Die Kosten für einen Treppenlift über zwei oder drei Etagen liegen höher als die für eine Etage.
Was kostet ein Treppenlift zur Miete?
Für einen gemieteten Treppenlift müssen Sie in der Regel mit einer Anzahlung von rund 1.500 bis 3.500 Euro rechnen, plus monatliche Raten von etwa 50 bis 250 Euro. Eine Miete lohnt sich meist nur bei kurzen Einsatzzeiten und einfachen Treppenverläufen. Bei kurvigen Treppen ist die Miete oft deutlich teurer, da maßgefertigte Schienen benötigt werden.
Was kostet ein Treppenlift mit Einbau?
Ein einfacher Treppenlift kostet inklusive Einbau meist ab 3.500 Euro, bei kurvigen oder mehrstöckigen Treppen eher 10.000 bis 17.000 Euro. Aufwendige Modelle wie Außenlifte können über 100.000 Euro kosten. Allein die Montage schlägt in der Regel mit 500 bis 1.500 Euro zu Buche, je nach Treppenform und Aufwand.
Was zahlt die Pflegekasse beim Einbau eines Treppenlifts?
Liegt ein anerkannter Pflegegrad vor, zahlt die Pflegekasse im Rahmen der sogenannten wohnumfeldverbessernden Maßnahmen bis zu 4.180 Euro pro pflegebedürftiger Person. Leben mehrere Personen mit Pflegegrad in einem Haushalt, erhöht sich der Zuschuss auf bis zu 16.720 Euro. Wichtig: Der Antrag muss vor dem Einbau gestellt werden.
Bei welchem Pflegegrad bekommt man einen Treppenlift?
Ein Treppenlift kann von der Pflegekasse bezuschusst werden, wenn ein anerkannter Pflegegrad vorliegt – bereits ab Pflegegrad 1. Der Einbau muss als sinnvoll gelten, um die häusliche Pflege zu erleichtern oder die Selbstständigkeit zu fördern. Voraussetzung ist ein formloser Antrag bei der Pflegekasse vor Beginn der Maßnahme sowie ein Kostenvoranschlag des Anbieters.
Wie viel bezahlt die Krankenkasse für einen Treppenlift?
Die Krankenkasse beteiligt sich nicht an den Kosten für einen Treppenlift – da dieser nicht als medizinisches Hilfsmittel gilt. Ansprechpartner für Zuschüsse sind deshalb die Pflegekasse oder andere Leistungsträger wie die Berufsgenossenschaft, das Sozialamt oder Förderbanken der Bundesländer.
Gibt es Zuschüsse für Treppenlifte?
Ja. Unter bestimmten Voraussetzungen können Sie Zuschüsse oder Förderungen erhalten – unter anderem von:
- Pflegekasse (bis zu 4.180 Euro pro Person)
- Berufsgenossenschaft oder Unfallversicherung
- Haftpflichtversicherung (bei Fremdverschulden)
- Sozialamt oder Bundesagentur für Arbeit
- Förderbanken der Bundesländer
- KfW (nur noch über Kreditangebote – Zuschussprogramm wurde 2025 eingestellt)
Kann ich Treppenlift-Kosten von der Steuer absetzen?
Ja, unter bestimmten Voraussetzungen können Sie die Kosten steuerlich geltend machen: Als Handwerkerleistung oder als außergewöhnliche Belastung. Mehr Informationen dazu finden Sie im pflege.de-Ratgeber Pflegekosten von der Steuer absetzen: Außergewöhnliche Belastungen & mehr.