Themenwelt

Long COVID

Treten nach einer COVID-19-Infektion Symptome auf, die keiner anderen Ursache zugeordnet werden können, spricht die Medizin von Long COVID oder auch Post COVID. Derartige Corona-Langzeitfolgen können auch erst Wochen oder Monate später auftreten. Oft beeinträchtigen sie den Alltag der Betroffenen und können in schweren Fällen auch zu einer Pflegebedürftigkeit führen.

In dieser Themenwelt informiert Sie pflege.de umfassend über Long/Post COVID. In diesem Ratgeber bekommen Sie alle wichtigen Grundinformationen und einen Überblick über die Themenwelt mit weiteren Ratgebern.

Long/Post COVID im Überblick

Inhaltsverzeichnis

Was ist Long COVID?

Unter dem Begriff Long COVID sind alle Symptome zusammengefasst, die in Folge einer Infektion mit COVID-19 noch längere Zeit nach der akuten Erkrankungsphase bestehen. In einigen Fällen zeigen sich die Beschwerden auch erst nach Wochen oder Monaten. Alter, Geschlecht oder die Schwere der Akutinfektion spielen laut aktueller Forschung keine Rolle.

Nach derzeitigem Forschungsstand ist Long COVID kein einheitliches Krankheitsbild, sondern ein Komplex aus verschiedenen Symptomen. Die Medizin bezeichnet dies als Syndrom. Aus diesem Grund wird häufig auch vom Long-COVID-Syndrom oder Post-COVID-Syndrom gesprochen.(1)

Info
Spätfolgen nach COVID-19-Infektion

Langzeitfolgen nach Viruserkrankungen sind zwar schon seit vielen Jahren bekannt. Doch Mediziner sehen nach einer Infektion mit COVID-19 deutlich häufiger länger andauernde Symptome als nach einer Ansteckung mit anderen Corona-Viren wie beispielsweise MERS oder SARS-CoV-1.

Unterschied zwischen Long COVID und Post COVID

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat im Oktober 2021 eine klare Definition der beiden Begriffe festgelegt:(2)

  • Long COVID: Der Patient zeigt auch noch über vier Wochen nach der akuten Corona-Infektion Symptome.
  • Post COVID: Die Symptome halten zwölf Wochen oder länger an oder es treten dann Symptome auf, die nicht anders erklärt werden können.

Es handelt sich also um eine zeitliche Unterscheidung, die Symptome sind die gleichen.

Auf pflege.de sind beide Syndrome unter dem Begriff Long COVID zusammengefasst.

Long COVID in Deutschland

Laut einer Überblicksstudie der englischsprachigen Fachzeitschrift „Nature Reviews Microbiology“ leiden etwa zehn Prozent der ehemals COVID-Infizierten an Long COVID. Man geht daher von weltweit etwa 65 Millionen Menschen mit dementsprechenden Corona Spätfolgen aus.(3)

In Deutschland sind demnach rund eine Million Menschen von Long COVID betroffen. Genauere, aktuelle Zahlen sind schwer zu erheben, da das Krankheitsgeschehen so dynamisch ist und die Beschwerden so vielfältig. Es gibt auch aktuell keine offizielle Long-COVID-Statistik.

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Long COVID: Symptome

Die Symptome bei Long COVID sind vielfältig und individuell stark ausgeprägt. Daher gibt es keinen typischen Krankheitsverlauf, auf den sich Patienten einstellen können.

Häufige Symptome sind unter anderem:(4)

  • Atemnot
  • Gedächtnis- und Konzentrationsstörungen
  • Anhaltende Müdigkeit und Erschöpfung

Wenn die Symptome den Alltag beeinträchtigen, kommen verschiedene Maßnahmen in Frage, die eine Linderung verschaffen können. Mehr dazu lesen Sie im Ratgeber Long COVID: Symptome & was helfen kann.

Long COVID: Ursachen, Test und Behandlung

Aufgrund der vielfältigen Symptome kann die Diagnostik bei Long COVID etwas Zeit und verschiedene Untersuchungen erfordern. Vor allem, wenn die Symptome zeitversetzt auftreten, liegt der Verdacht nicht immer sofort bei möglichen Spätfolgen einer COVID-19-Infektion.

Ist die Diagnose Long COVID gestellt, kommen unterschiedliche Therapieansätze in Frage.

Mehr hierzu lesen Sie im Ratgeber Long COVID: Ursachen, Test & Behandlung.

Wichtiger Hinweis
Gehen Sie bei Auffälligkeiten zum Arzt

Suchen Sie Ihren Hausarzt auf, wenn Sie neue Beschwerden bei sich oder Ihrem Angehörigen feststellen. Es ist wichtig, die Ursachen hierfür abzuklären. Denn nur so können Ärzte einen individuellen Therapieplan aufstellen, mit dem die Symptome gelindert oder bestenfalls behoben werden können.

Hilfe und Unterstützung bei Long COVID

In schweren Fällen können Menschen durch Long COVID auch pflegebedürftig werden.

Wenn die Selbstständigkeit im Alltag beeinträchtigt ist und die Person auf Unterstützung angewiesen ist, hat sie wahrscheinlich Anspruch auf einen Pflegegrad. Mit diesem stehen ihr verschiedene Leistungen der Pflegeversicherung zu, die den Pflegealltag erleichtern sollen.

In einem Pflegetagebuch können Sie die Beeinträchtigungen im Alltag genauer beobachten und dokumentieren. Diese Notizen unterstützen Sie gegebenenfalls beim Antrag auf Pflegegrad. Nutzen Sie gerne unsere kostenlose Pflegetagebuch-Vorlage.

Welche sonstigen Unterstützungsmöglichkeiten es für Menschen mit Long/Post COVID gibt, lesen Sie im Ratgeber Long COVID: Hilfen, Leistungen & Anlaufstellen.

Tipp
Ermitteln Sie den voraussichtlichen Pflegegrad

Sie kennen eine Person mit Long COVID, die Hilfe im Alltag benötigt oder dies trifft auf Sie selbst zu? Dann sollten Sie den möglichen Anspruch auf einen Pflegegrad prüfen. Nutzen Sie gerne den kostenlosen Pflegegradrechner von pflege.de und finden Sie in wenigen Minuten heraus, welcher voraussichtliche Pflegegrad in Ihrem Fall vorliegt.

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Long-COVID-Patientin berichtet über ME/CFS

ME/CFS ist ein Beispiel von möglichen Corona-Langzeitfolgen, die zu einer Pflegebedürftigkeit führen können.

In einem Interview spricht pflege.de mit einer jungen Frau über ihre ME/CFS, die im Zuge von Post COVID aufgetreten ist. Hierbei handelt es sich eine komplexe chronische Erkrankung, die mit extremer Erschöpfung einhergeht und den Lebensalltag in vieler Hinsicht beeinträchtigen kann. Hier geht es zum Interview.

Long COVID: Forschung und Studien

Seit dem Ausbruch von COVID-19 im Januar 2020 läuft die COVID-Forschung weltweit auf Hochtouren. Die Infektionskrankheit selbst wird intensiv erforscht, aber auch ihre Therapieansätze und vielseitigen Folgen. So auch die gesundheitlichen Langzeitfolgen.

In Deutschland spielen verschiedene Institutionen eine wichtige Rolle bei der Erforschung, Überwachung und Behandlung von Long COVID. Dazu gehören unter anderem diese:

  • Bundesministerium für Gesundheit, kurz BMG: Ist dafür verantwortlich, die Gesundheit der Bevölkerung zu schützen und zu fördern. Dazu gehört auch das Pandemie- und Krisenmanagement während der Hochphase von COVID-19.
  • Bundesministerium für Bildung und Forschung, kurz BMBF: Fördert unter anderem Forschungsaktivitäten zu Long COVID.
  • Robert Koch-Institut, kurz RKI: Ist die zentrale Einrichtung der Bundesregierung auf dem Gebiet der Krankheitsüberwachung und -prävention. Es spielt unter anderem eine wesentliche Rolle bei der Erforschung und Überwachung von Long COVID.
  • Deutsches Zentrum für Infektionsforschung, kurz DZIF: Führt unter anderem Forschungsprojekte zu Long COVID durch.
  • Paul-Ehrlich-Institut, kurz PEI: Ist verantwortlich für die Zulassung und Überwachung von Impfstoffen und biomedizinischen Arzneimitteln in Deutschland. Es sammelt auch Daten zu Nebenwirkungen und Langzeitfolgen von Impfungen, einschließlich möglicher Zusammenhänge mit Long COVID.
  • Charité – Universitätsmedizin Berlin: Betreibt spezielle Long-COVID-Ambulanzen und führt unter anderem Forschungsprojekte zur Untersuchung der Langzeitfolgen von COVID-19 durch.
  • Helmholtz Zentrum München: Fokussiert sich auf Gesundheitsforschung, einschließlich der Erforschung von Long COVID und dessen Auswirkungen auf die Bevölkerung.

Häufig gestellte Fragen

Was ist Long COVID?

Unter dem Begriff Long COVID sind alle Symptome zusammengefasst, die in Folge einer Infektion mit COVID-19 noch längere Zeit nach der akuten Erkrankungsphase bestehen.

Was ist der Unterschied zwischen Long COVID und Post COVID?

Von Long COVID spricht man, wenn der Patient auch noch über vier Wochen nach der Infektion Symptome zeigt. Halten die Symptome zwölf Wochen oder länger an oder treten dann Symptome auf, die nicht anders erklärt werden können, ist von Post COVID die Rede.

Wie viele Menschen sind von Long COVID in Deutschland betroffen?

In Deutschland geht man von rund eine Million Menschen mit Long COVID aus. Da es jedoch bislang keine offizielle Long-COVID-Statistik gibt, sind keine genauen Zahlen bekannt.

Wann tritt Long COVID nach einer Infektion auf?

Die Symptome bei Long COVID treten zeitlich sehr unterschiedlich ein. Somit können sie direkt im Anschluss einer akuten Corona-Infektion bestehen bleiben oder auch erst nach mehreren Wochen oder Monaten auftreten.

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Erstelldatum: 4202.60.21|Zuletzt geändert: 5202.50.8
(1)
Robert Koch-Institut (RKI) (2023): Was ist Long COVID?
www.rki.de/SharedDocs/FAQ/NCOV2019/FAQ_Long-COVID_Definition.html (letzter Abruf am 12.06.2024)
(2)
H. E. Davis, L. McCorkell, J. Moore Vogel & E. J. Topol (2023): Long COVID: major findings, mechanisms and recommendations
www.nature.com/articles/s41579-022-00846-2 (letzter Abruf am 12.06.2024)
(3)
Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) (ohne Jahr): Long-Covid: Forschung, Symptome, Langzeitfolgen
www.bmbf.de/bmbf/shareddocs/faq/long-covid-langzeitfolgen-forschung.html (letzter Abruf am 12.06.2024)
(4)
Hermann von Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren e.V. (2024): „In den allermeisten Fällen klingt Long Covid wieder ab“ (Interview)
www.helmholtz.de/newsroom/artikel/in-den-allermeisten-faellen-klingt-long-covid-wieder-ab/ (letzter Abruf am 12.06.2024)
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