Kinderhospiz – Was ist das?
Stationäre Kinderhospize sind spezialisierte, kleine Einrichtungen mit bis zu 16 Betten, die auf die Betreuung von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit lebensverkürzenden Krankheiten ausgerichtet sind.
Eine Aufnahme ist bis zum 27. Lebensjahr möglich, und in der Regel können auch Familienangehörige mit aufgenommen werden, um gemeinsam Zeit zu verbringen und Unterstützung zu erhalten. Meist bleiben Familien etwa 10 bis 14 Tage im Hospiz.
Kinderhospize bieten neben der Begleitung sterbender Kinder und Jugendlicher auch eine Entlastungspflege an, die es Familien ermöglicht, für mehrere Wochen eine Auszeit von der intensiven Pflege zuhause zu nehmen.
Ambulante Kinderhospizdienste
Kinderhospizdienste, Kindekrankenpflegedienste, Kinderhospize und Palliativ-Care-Teams begleiten häufig über viele Jahre hinweg lebensverkürzend erkrankte Kinder und Jugendliche, ihre Eltern und Geschwister.
Die ambulanten Kinderhospizdienste begleiten die ganze Familie des Kindes. Das heißt, dass beispielsweise auch Wünsche der Geschwister berücksichtigt werden, die nach Diagnosestellung oft weniger Aufmerksamkeit erhalten. Ehrenamtliche machen gemeinsam mit dem Geschwisterkind Musik oder helfen bei den Hausaufgaben.
Natürlich können Mitarbeiter des Dienstes auch das erkrankte Kind betreuen und den Eltern Freiraum verschaffen. Sie dienen der ganzen Familie als Ansprechperson.
Aufgaben des Kinderhospizes
Die Hauptaufgabe des Kinderhospizes ist es, dem Kind ein würdevolles und möglichst selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen. Die Leiden des Kindes sollen gelindert und die Lebensqualität gefördert werden.
Während des Aufenthalts soll aber auch die Familie gestärkt und entlastet werden. Ruhepausen werden ermöglicht und Freizeitaktivitäten mit anderen Betroffenen organisiert.
Auch die Vorbereitung auf den Tod und die Trauerbegleitung sind Schwerpunkte der Kinderhospizarbeit.
Zusammengefasst leistet das Kinderhospiz also:
- Die palliativmedizinische und palliativpflegerische Versorgung des erkrankten Kindes
- Passende Therapien, beispielsweise tiergestützte Therapie oder Krankengymnastik
- Pädagogische Betreuung
- Sterbe- und Trauerbegleitung
Wer arbeitet im Kinderhospiz?
Im Kinderhospiz arbeiten multiprofessionelle Teams zusammen: unter anderem Kinderkrankenpflegekräfte, Kinder- und Jugendmediziner, Pädagogen, Familientherapeuten und Trauerbegleiter.
Rund um die Uhr ist mindestens eine Pflegekraft verfügbar, die fachspezifische Fortbildungen absolviert hat.
Ehrenamtliche schaffen zusätzliche Freizeitangebote und kümmern sich um Geschwister.
Wer wird im Kinderhospiz aufgenommen?
Es sind verschiedene Voraussetzungen zu erfüllen, um einen Kinderhospizplatz zu erhalten. Die Notwendigkeit wird vom Kinderarzt bestätigt.
Kinder und junge Erwachsene müssen, um aufgenommen zu werden
- von einer unheilbarer Krankheit betroffen sein,
- eine verkürzte Lebenserwartung haben und
- unter 27 Jahre alt sein.
- Die Krankenhausbehandlung darf nicht erforderlich oder nicht erwünscht sein und
- eine ambulante Versorgung nicht ausreichen.
Leider sind die Plätze im Kinderhospiz meist begrenzt, sodass mehr Kinder einen Anspruch haben als Hospizplätze verfügbar sind.
Kosten
Zusammen mit den Mitarbeitern des Kinderhospizes wird ein Antrag an die Krankenkasse des Kindes gestellt. Dafür ist die ärztliche Bestätigung notwendig. Die Krankenkasse übernimmt 95 Prozent des Tagessatzes, der Restbetrag wird vom Kinderhospiz über Spenden finanziert.
Für das Kind ist der Aufenthalt also kostenfrei. Auch Angehörige sind in der Regel von den Kosten befreit, müssen sich aber manchmal an Unterkunft und Verpflegung beteiligen.
Unterschiede zur Erwachsenen-Hospizarbeit
Es geht bei der Hospizarbeit bei Kindern nicht nur um die letzte Lebensphase – anders als bei Erwachsenen. Denn Erkrankungen und Behinderungen im Kindesalter lassen häufig keine genaue Einschätzung der Lebenserwartung zu. Zudem kommt es bei Kindern mit lebensverkürzenden Krankheiten schneller zu akuten Krisensituationen.
Deshalb ist der Aufenthalt im Kinderhospiz meist nur 10 bis 14 Tage lang und dient als Entlastungsangebot für die Familie. Nur wenige Kinder sterben im Kinderhospiz.
Zudem liegt das Augenmerk bei der Kinderhospizarbeit noch stärker auf der Einbeziehung der Familie – nicht nur der Eltern, sondern auch der Geschwister, die oft in den Hintergrund treten müssen.
Häufig gestellte Fragen
Was ist ein Kinderhospiz und wer kann dort aufgenommen werden?
Ein Kinderhospiz ist eine Einrichtung für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene bis 27 Jahre, die an lebensverkürzenden Krankheiten leiden. Die Notwendigkeit für den Aufenthalt wird von einem Kinderarzt bestätigt, und das Kind darf nicht dauerhaft im Krankenhaus behandelt werden müssen.
Welche Aufgaben hat ein Kinderhospiz?
Das Kinderhospiz bietet palliativmedizinische Versorgung, Therapieangebote wie Krankengymnastik oder tiergestützte Therapie, pädagogische Betreuung sowie Sterbe- und Trauerbegleitung. Zudem entlastet es die gesamte Familie durch Pflege und Unterstützung.
Wie werden die Kosten für einen Aufenthalt im Kinderhospiz gedeckt?
Die Krankenkasse übernimmt 95 Prozent der Kosten, während der Restbetrag durch Spenden finanziert wird. Für das Kind entstehen keine Kosten, und auch für die Angehörigen ist der Aufenthalt meist kostenfrei, wobei manchmal eine Beteiligung an Unterkunft und Verpflegung erforderlich ist.
Was ist der Unterschied zwischen einem Kinderhospiz und einem Hospiz für Erwachsene?
Im Kinderhospiz geht es nicht nur um die letzte Lebensphase des Kindes, da bei Kindern keine genaue Einschätzung der Lebenserwartung möglich ist. Zudem spielt die Einbeziehung der gesamten Familie, insbesondere der Geschwister, eine größere Rolle.
Wie lange kann ein Kind im Kinderhospiz bleiben?
Ein Aufenthalt im Kinderhospiz dauert in der Regel 10-14 Tage und dient oft der Entlastung der Familie. Kinder können jährlich mehrmals aufgenommen werden, um akute Krisen zu überbrücken oder der Familie eine Auszeit zu ermöglichen.